Heute hab ich was ganz besonderes für Euch und zwar haben einige von Euch sicher schon mitbekommen, dass ich im Team Einhörner bei der Lesechallenge vom Drachenmond Verlag bin. Einige haben vielleicht auch die Leserunde zu The U-Files, die Einhornakten gesehen und eventuell sogar mitgemacht. Passend dazu hat jedes Mitglied des Teams eine Geschichte geschrieben, aber nicht irgendeine Geschichte, sonder eine Geschichte, in der 4 Schnipsel aus dem Buch verwendet wurden. Alle haben die selben Schnipsel zur Verfügung bekommen, natürlich ausgesucht vom jeweiligen Autor. Deshalb hier erst einmal ein großes Dankeschön an die Autoren:
Jörg Fuchs Alamenda, Tanja Hammer, Matthias
Ramtke und Valerie Kirstin
Ich hoffe Ihr habt alle Spaß mit meiner Geschichte, ich hatte ihn aufjedenfall beim schreiben.
Abgesehen von diversen Reisen in
die drei Nachbarstädte, denen er in seiner Funktion als Leibgarde des Königs
von Ludvijen beigewohnt hatte, war er nie weit von den Mauern seiner
Heimatstadt weggekommen. Da wollte er sich ganz gewiss nicht auch noch in seiner
spärlichen Freizeit mit deren Belangen oder gar seiner Arbeit beschäftigen.
Viel lieber sah er zu, wie über ihm eine Gruppe Schwalben durch die Lüfte
tanzte und sich die Farbe des Himmels in aller Seelenruhe verdunkelte. Der
schwarze Schatten, der für den Bruchteil einer Sekunde durch sein Sichtfeld
huschte, entging ihm dabei gänzlich. Die sich ihm kurz darauf vom Waldrand aus
nähernden, bedächtigen Schritte bemerkte er jedoch sofort, richtete sich
verwundert auf und fand sich einem Wesen gegenüber, dessen Besuch ihm
ausgerechnet jetzt unwillkommener nicht sein konnte.
Das war mein Großvater gewesen, mein Vater hingegen war des
Königs einziger Jäger, früher hatte es viele gegeben, die diesen Berfu ausübten
und dem König zu diensten waren. Doch in den letzten 20 Jahren war es immer
gefährlicher geworden, denn die Hexen und Monster waren plötzlich aus ihren
Löchern gekrochen gekommen, keiner wollte sich mit ihnen anlegen.
Mein Vater erzählte mir immer zu Geschichten von seinen
Abenteuern die er auf seinen Reisen erlebte, wenn er mal wieder zu Hause war.
Ich saß dann immer ganz gespannt neben ihm und lauschte seinen Erzählungen, ich
träumte davon selbst einmal solche Abenteuer zu erleben.
Gestern war es endlich soweit gewesen, mein 16ter
Geburtstag, nun war ich endlich alt genug. Ich durfte nun meinen Vater begleiten, wenn er
das nächste mal aufbrechen würde. Mein erstes Abenteuer erwartete mich, schon
früher als ich es mir erträumt hätte.
Am frühen Morgen, wir saßen gerade beim Frühstück, als es
heftig gegen die Tür pochte. Meine Mutter öffnete die Tür und kam einige
Minuten später zurück mit einem Brief in der Hand und reichte ihm meinem Vater.
„Geh nach oben und pack deine Sachen, wir haben einen
Auftrag“ meinte mein Vater, als er grimmig vom Brief aufsah. Ich stand auf und
eilte noch oben, schnappte mir einen der Rucksäcke, die mir mein Vater bereits
am Vortag gegeben hatte und stopfte wahllos Kleidung hinein. Mutter würde unten
sicher bereits eine Satteltasche mit
Proviant richten, ich fragte mich wohin uns diese Reise führen würde, doch
bevor ich Zeit hatte allzu lange darüber nachzugrübeln, hörte ich bereits meine
Mutter rufen ich solle mich beeilen.
Also schnappte ich mir den Rucksack, der nun gepackt auf
meinem Bett lag und eilte die Treppe wieder hinunter. Vater wartete bereits auf
mich, meine Mutter versuchte mich ein letztes mal davon abzuhalten mit auf
diese gefährliche Reise zu gehen. „Emilia,
ich wünschte du würdest hier bleiben, wo es sicher ist. Könntest du nicht doch
vielleicht auf einen anderen Auftrag warten? Dieser wird zu gefährlich für eine
Frau. Ausgerechnet nach Evira! Ich bitte sich.“ Ich sah meine Mutter lange an,
doch konnte ich ihrer Bitte nicht entsprechen. Wenn ich jetzt nachgeben würde,
würde sie mich bei jeder Reise von Vater abhalten mitzugehen! Aber er hatte es
mir als ich klein war versprochen, dass ich mit 16 Jahren auf seine nächste
Reise begleiten durfte. Sicher hatte er nicht damit gerechnet, dass die
5jährige Emilia ihn beim Wort nehmen würde, doch das tat ich. Als ich mit 8 Jahren
immer noch davon sprach ihn zu begleiten, lehrte er mich den Schwertkampf und
den Umgang mit Pfeil und Bogen. Ich war bereits mit 11 die beste Schützin in
der Stadt und ging für meine Mutter auf die Jagd, so hatten wir auch wenn Vater
nicht zuhause war immer Fleisch auf dem Tisch. Alles was ich mehr erlegte, als
wir essen konnten brachte ich zum Metzger und ließ mich dafür bezahlen. Ich
hatte nicht so lange trainiert um jetzt zu Hause zu bleiben, nur weil Mutter Angst
hatte!
„Es tut mir leid, Mutter. Aber ich werde mitgehen und auch
du kannst mich nicht davon abhalten. Solange hab ich nun darauf gewartet und
auch Evira als Zielort wird mich nicht von meinem Entschluss abbringen! Im Gegenteil,
es macht die Sache nur noch aufregender, denn wir werden den Morlach Wald
durchqueren müssen und es heißt dort leben Hexen, Feen und es soll schon mal
ein Einhorn gesichtet worden sein.“ Während ich sprach, glitzerten meine Augen
vor Aufregung und meine Mutter seufzte resignierend auf, sie wusste diesen
Kampf hatte sie verloren. Vater beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen
schnellen Kuss und bedeutete mir, ihm nach draußen zu den Pferden zu folgen.
Meine Schimmelstute Sephire wartete schon zusammen mit
Vater´s Hengst Lucifer und der machte seinem Namen alle Ehre! Luc war ein
schwarz glänzender Friesen Wallach, schnell wie der Wind und wilder als jedes
Pferd das ich jemals gesehen hatte, ein wunderschönes Tier, dass bisher
allerdings nur von meinem Vater geritten werden konnte. Viele Freunde meines
Vaters hatten es bereits versucht, doch hatte sich keiner länger als 5 Sekunden
auf ihm halten können. Ich selbst hatte es noch nie versucht, Mutter hatte es
verboten. Sie verstand nicht warum ich unbedingt wie mein Vater sein wollte.
Wenn es nach ihr ginge, würde ich immerzu irgendwelche hübschen Kleidchen
tragen und die Abende auf Bällen im Schloss verbringen, doch ich enttäuschte
sie in dieser Hinsicht immer wieder. Statt auf dem Ball zu sein, verbrachte ich
die Zeit damit meine Bogenschießkunst zu verbessern oder übte mich mit dem
Breitschwert, dass mein Vater eigens für mich anfertigen ließ.
Ich wusste das Mutter immer noch hoffte ich würde zur
Vernunft kommen und mir einen geeigneten Ehemann suchen, immerhin war ich eine
ganz passable Partie, als Tochter des Jägers hatte ich eine ganz besondere
Stellung. Mein Vater wurde von allen bewundert, manchmal fragte ich mich, wie
Mutter auf die Idee kam ich könnte mich je mit einem dieser Waschlappen von
Aristokraten verlieben, die sich lieber auf Festen herumtrieben, als etwas
nützliches beizutragen, geschweige denn zu helfen unser Land von Hexen und
Monstern zu befreien!
Ich blickte zu meinem Vater der neben mir her ritt an und
fragte mich unweigerlich ob ich jemals einen Mann begegnen würde der es mit ihm
aufnehmen konnte oder ob ich am Ende allein sein würde. Ich schüttelte schnell
den Kopf um die Trüben Gedanken ab und sah mich um. Wir hatten die Stadt
bereits ein ganzes Stück hinter uns gelassen und waren kurz davor in den
Morlach Wald hinein zu reiten.
Da mein Vater kein Mann vieler Worte war, sprachen wir kaum
etwas während wir durch den dunklen Wald ritten, es war unheimlich und still,
noch nicht einmal ein Vogel zwitscherte hier, sie alle waren geflohen, als die
Monster kamen.
Ohne Vorwarnung sagte mein Vater, „Mach dich bereit, wir
sind umzingelt.“ Meine Hand flog an mein Schwert, während ich mich hektisch
umsah, aber nichts entdeckte. Als ich ihm gerade sagen wollte, dass hier
niemand außer uns sei, brachen sie aus dem Unterholz. Zwanzig Mann, bis an die
Zähne bewaffnete Räuber hatten uns eingekesselt, warum nur war mir das
entgangen?
Noch bevor ich oder mein Vater unsere Schwerter ziehen
konnten, hagelte es aus den Bäumen Pfeile. Augenblicklich fiel mein Vater wie
ein Mehlsack vom Pferd, Sephire stieg und schützte mich mit ihrem Körper vor
den Pfeilen. Ich flog im hohen Bogen vom ihrem Rücken mit einem spitzen Schrei
auf den Lippen und landete unsanft auf dem Hintern.
„Hört sofort auf zu schießen! Das ist kein Junge, dass ist
eine Frau“ hörte ich einen der Männer rufen, sofort hörte es auf Pfeile zu
regnen. So ein Mist, man hatte entdeckt das ich ein Mädchen war. Ich blickte zu
der Stelle und sah das mein Vater sich noch immer nicht bewegt hatte und er in
einer riesigen Blutlache lag, die mit jeder Sekunde die verstrich größer wurde.
Ich krabbelte auf allen vieren eilig zu ihm, doch es war zu spät. Er war tot.
Schluchzend und am Boden zerstört nahm ich seinen Kopf auf meinen Schoß und
drückte ihn fest an mich. Um mich herum hörte ich fremde Stimmen sprechen,
konnte sie aber nicht verstehen. Mein Verstand war wie in Watte gepackt,
während ich heulend auf dem kalten Waldboden saß und meinen Vater hin und her
wiegte. Meine Tränen wollten nicht versiegen, so liefen sie immer noch über
meine Wangen, als mich jemand an der Schulter berührte. Kurz darauf zog mir
jemand meinen Vater aus den Armen und ich wurde von zwei starken Armen
hochgehoben. Ich hatte keine Kraft mich gegen den Mann zu wehren, der mich hoch
hob und trug als wenn ich nicht mehr als eine Feder wiegen würde. Er drückte
mich fest an sich und ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit durchflutete
mich, mein Kopf wurde schwer, also lehnte ich ihn an die Brust dieses mir doch
Fremden und atmete seinen Geruch ein, Wald, Holz und etwas das ich nicht
definieren konnte mischte sich mit einer männlichen Moschusnote. Bevor ich genauer darüber nachdenken konnte,
wurde alles um mich herum schwarz.
Ich erwachte in einem Bett, an der Bettwäsche haftete
derselbe verführerische Duft, den ich schon an dem Mann gerochen hatte, der
mich getragen hatte. Wieso nur hatte mich ein Mann getragen. Wie ein Blitz
durchzuckte mich die Erinnerung an das geschehene, Vater war Tod. Erneut liefen
mir die Tränen an den Wangen hinunter, energisch strich ich sie mir aus dem
Gesicht. Ich musste jetzt erst einmal herausfinden wo ich mich befand und wie
ich entkommen konnte. Ich sah mich in
der Blockhütte um es befanden sich nur das Bett auf dem ich lag, ein Tisch mit
zwei Stühlen und ein Schrank in diesem Raum, zwei Türen waren zu sehen. Eine
davon würde mich nach draußen bringen.
Auf Anhieb erwischte ich die Richtige, ich hatte sie nur ein
Spalt breit geöffnet um hinaus zu schauen und entdeckte einen jungen Mann, der
sich mit einem Pferd unterhielt, nein keinem Pferd einen Einhorn. Ich spitzte
die Ohren und versuchte zu lauschen.
»Ist das dein Ernst?« Er deutete
mit beiden Händen auf das Einhorn und starrte genervt gen Himmel. »Du schickst
mir einen Gaul? Sind dir die verdammten Engel ausgegangen?« »Niemand schickt
mich!« Das Tier näherte sich ihm und bewegte dabei die Lippen. »Ich bin wie
Sie, edler Herr, nicht hier und nicht da.« „Ich bin kein edler Herr, und das
solltest du wissen, wenn du schon behauptest, ich wäre wie du.“ Das Einhorn
lachte „Natürlich bist du wie ich, als Werwolf bist du weder hier noch dort
willkommen. Ebenso wie ich, der doch die meiste Zeit in der Gestalt eines
Pferdes unterwegs ist.“ Wie um die Worte zu unterstreichen verwandelte sich das
Einhorn in ein Pferd, aber nicht in irgendein Pferd, nein in Lucifer. Ich
starrte fassungslos zu den beiden herüber. „Und Alexander, als Rudelführer ist
es wichtig das du deine Männer im Griff hast. Du musst Emilia beschützen. Sie
ist zwar die Tochter des Jägers, aber ihre leibliche Mutter hat sie niemals
kennengelernt. Der König befahl sie und alle anderen Hexen töten zu lassen,
nach Emilia´s Geburt, nun hat sie niemanden mehr. Du musst sie schützen und zu den
Hexen bringen, wenn sie nicht lernt ihre Kräfte zu beherrschen wird sie uns
alle vernichten können!“ Mir wurde schwindlig, meine Mutter war nicht meine
Mutter, ich war die Tochter einer Hexe? Nein, das konnte nicht sein, das war
nicht möglich!
Niemals! Das Einhorn musste lügen! Trauer, Wut und ein
ohnmächtiger Zorn erfüllte mich und drohte mich zu verschlingen. Urplötzlich
brauste der Wind auf, Donner grollte und Blitze zuckten über den Himmel, der
eben noch strahlend blau geleuchtet hatte, nun aber von dunklen Wolken
bevölkert wurde. Ich trat ohne es zu merken aus dem Haus und sah Luc an. „Das
ist eine Lüge“ schrie ich ihm entgegen, ein Blitz schlug krachen in den Baum
neben ihm ein. Er brannte sofort lichterloh. Durch den brausenden Wind, wurde
das Feuer schnell größer und sprang von Baum zu Baum. Mein Blick fixierte noch
immer Luc, sodass ich Alexander erst bemerkte, als er mich bereits zu sich
herumgewirbelt hatte und seine Lippen auf meine drückte.
Augenblicklich erstarb der Sturm, als ich seine weichen
Lippen auf meinen spürte. Noch nie hatte mich ein Mann so berührt, wie von
selbst öffneten sich meine Lippen einen Spalt breit und seine Zunge eroberte
meinen Mund. Mein Denken setzte aus, ich küsste ihn mit der selbem Leidenschaft
zurück und spürte Hitze in mir aufsteigen, seine Arme legten sich noch fester
um meine Mitte, als ich mich an ihn presste, meine Arme hatte ich wie selbstverständlich
um seinen Hals geschlungen und vergrub meine Hände in seinem Haar. Die Hitze
die sich in mir ausbreitete wurden immer intensiver, während unsere Zungen
miteinander rangen.
Urplötzlich hörte ich Luc brüllen: „Alex hör sofort auf sie
zu küssen, dein Haus brennt.“ Noch bevor ich etwas realisieren konnte drückte
er mich von sich und starrte entsetz auf die Blockhütte, aus der ich vorhin
getreten war. Wie ein Eimer Wasser wirkten Luc Worte auf mich und die Hitze war
schlagartig verschwunden, ebenso wie das Feuer, dass fast das Haus zerstört
hätte.
Ich starrte entgeistert auf das verkohlte Haus,
rauchschwarten waren das einzige was verriet, was gerade passiert war. „Verstehst
du jetzt weshalb du sie unbedingt zu den Hexen bringen musst? Sie muss lernen
ihre Kraft zu beherrschen!“ sagte Luc nun zu Alex, bevor er sich zu mir
umwandte und erneut sprach. „Emilia ich weiß es ist sehr viel auf einmal zu
verstehen, aber du musst dringend zu den Hexen! Ansonsten werden dich deine
Kräfte selbst vernichten und alles um dich herum.“ Erwartungsvoll sahen mich
beide an. „Ich kann nicht“ hauchte ich leise, drehte mich auf den Zehenspitzen
um und lief in den Wald, meine Hand berührte meine Lippen, wo ich noch immer
seinen Kuss spürte und Tränen verschleierten mir die Sicht. Ich musste hier
weg, so schnell wie möglich. Wie lang ich gerannt war wusste ich nicht, doch
irgendwann blieb ich einfach stehen und weinte.
Es dämmerte bereits, als ich Alex Arme um mir spürte, seine
Schritte hatte ich nicht gehört. Ich drehte mich in seinen Armen um und drückte
mein Gesicht an seine Brust, woraufhin er mich noch fester an mich zog, sein
Duft umhüllte mich und Geborgenheit durchflutet mich. „Emilia, vergiss nicht
das du immer noch die selbe bist. Egal wer deine Mutter war, an dir ändert das
nicht das geringste. Du bist so wunderschön.“ Die letzten Worte hauchte er nur
noch. Er küsste meinen Hals, seine Hände strichen über meinen Rücken, während
meine Tränen versiegten und mir ein Stöhnen entwich, als er an meinem
Ohrläppchen knabberte. Seine Hände wanderten hinunter zu meinem Hintern und hob
mich an, ich schlang meine Beine um ihn und spürte seine Männlichkeit zwischen
meinen Beinen. Während er mich küsste als wenn es kein Morgen gäbe, ging er ein
paar Schritte und drückte mich gegen einen Baum, meine Hände wanderten über
seine Brust. Bis seine Hände unter mein Leinenhemd fuhren und über die nackte
Haut strichen. Ich beendete den Kuss und stemmte meinen Oberkörper von ihm weg.
„Alex, nicht.“ War alles was ich hauchte, doch er ließ augenblicklich von mir
ab und mich zu Boden gleiten. Noch immer stand er vor mir so nah, dass kein
Blatt zwischen uns gepasst hätte, legte seine Hand unter mein Kinn und zwang
mich in seine eisblauen Augen zu sehen. „Ich dachte du willst das hier auch?“
flüstert er mit belegter Stimme, während er mich weiterhin mit seinen Augen
gefangen hielt, die vor Leidenschaft glühten. Ich spürte wie mein Gesicht
beginnt vor Verlegenheit über mein eigenes Verlangen nach diesem Mann zu
glühen. „Ja, ich möchte das hier, mit dir! Aber mein erstes Mal möchte ich
nicht hier im Wald erleben.“ Die letzten Worte nuschelte ich nur noch leise. Sein
Blick wird noch intensiver und ein knurren kam aus seinem Mund, er trat einen
Schritt nach hinten, ohne mich aus den Augen zu lassen. Er fuhr sich mit der
Hand durch das rabenschwarze Haar und begann ohne Vorwarnung zu lachen. Ich
zuckte zusammen und sah ihn irritiert an, er gluckste noch immer, als er
endlich etwas sagte. „Ich hätte nie gedacht, dass du noch Jungfrau bist, nicht
nachdem du so Leidenschaftlich auf mich reagiert hast. Aber ich werde dich mit
Freuden alles über die Liebe lehren, was ich weiß. Und ich habe das Gefühl das
du sehr schnell lernen wirst.“ Das letzte knurrte er nur noch, während er mich
erneut hochhob und gegen den Baum presste. „Du wirst nur mir gehören“ war das
letzte was ich hörte, bevor er meinen Verstand wieder benebelte mit seinem
leidenschaftlichen Kuss.
Einige Tage später saßen wir im Haus einer wenig begabten
Hexe. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nichts von dem mitbekam, was
Alex mit der Alten zu bereden hatte. Alex hatte mich nicht angerührt seit wir
aus dem Wald zu seiner Hütte zurück gegangen waren, auch als wir in jener Nacht
gemeinsam in seinem Bett geschlafen hatte nicht. Ich wusste nicht weshalb. Am
nächsten Morgen waren wir mit Lucifer aufgebrochen, um eine Hexe zu finden, die
mich unterweisen konnte. Vielleicht wollte er warten bis ich meine Magie unter
Kontrolle hatte? Immerhin hatte er mich ja immer wieder leidenschaftlich
geküsst auf der Reise hierher, auch wunderschön nannte er mich öfters, seine
wunderschöne kleine Hexe sagte er immer wieder oder seine Rothaarige Königin.
Wie er das mit der Königin meinte war mir aber schleierhaft. Ich riss mich aus
meinen Gedanken los und lauschte den beiden neben mir.
Er setzte den Krug an die Lippen
und trank ihn mit einem Zug zur Hälfte aus. „Hast du Honig?“ Das Gesicht der
Alten verfinsterte sich. „Ihr kommt, um mich zu töten, trinkt vorher meine
Milch und verlangt noch Honig dazu?“ „So wie ich das sehe, hast du einen
Auftrag für mich. Und der lautet: Findet den wahren Grund für das Verschwinden
der Kinder. Bezahlen kannst du mich nicht, das sehe ich ebenfalls.“ Die
Alte sah mich an. „Vielleicht kann ich Euch doch bezahlen“ sagte sie
hinterlistig. Ich verstand nicht wirklich wovon die beiden redeten. Doch bevor
ich mich blamieren konnte, in dem ich fragte worum es ging, begann die Alte
wieder zu sprechen. „Ein bisschen was kann ich deiner kleinen Hexe hier
beibringen und morgen wollte meine Schwester hier sein, die um einiges
mächtiger ist als ich, wenn auch nicht so mächtig, wie diese Naturhexe hier.“
Bedeutet sie mit einem Kopfnicken auf mich, ich eine Naturhexe? Wenn ich mich
nicht irrte hatte mir mein Vater einmal erzählt das dies die gefährlichsten und
mächtigsten Hexen seien, weil sie bei ihrem Tod ihre Macht auf ihre Kinder
übertrugen, wodurch diese nicht nur die eigene Macht besaßen, sondern auch die
aller vorherigen Generationen. Dadurch seien sie fast nicht zu töten, außer man
tat es wenn sie ihre Kräfte noch nicht aktiviert hatten, was erst mit dem
Erwachsenenalter geschah. Also mit dem 16ten Geburtstag. Gespannt wartete ich
auf Alex Reaktion. „Du möchtest also, dass ich losziehe denjenigen finde, der
die Kinder dieses Dorfes entführt und Emilia in der Zeit hier zurücklasse?
Kommt nicht in Frage! Sie kann sich nicht verteidigen und ich traue dir keinen
Millimeter weit.“ Empört sah ich ihn an. „Ich kann mich sehr wohl selbst
verteidigen! Ich bin die beste Bogenschützin der Hauptstadt! Gegen so eine alte
Hexe komm ich noch alleine an, sag mir ja nicht was ich zu tun und zu lassen
habe! Ich werde hierbleiben und lernen keine Gefahr mehr für alle in meiner
Nähe zu sein, ob dir das nun passt oder auch nicht ist mir egal!“ Schrie ich
ihm entgegen. In seinen Augen funkelte Zorn, er packte mich ohne ein Wort an
der Hand und zog mich aus dem Haus der Hexe, meine lauten Proteste ignorierte
er. Draußen angekommen, presste er mich gegen die Hauswand und legte seinen
Kopf auf meine Schulter, ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Einige
Minuten verstrichen, in denen wir nur so dastanden ohne dass einer etwas sagte,
bis Alex mir zu flüsterte: „Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zu
stoßen würde während ich fort bin. Ich liebe dich Emilia.“ Mit dem letzten Satz
hab er den Kopf und sah mir direkt ihn die Augen, in seinem Blick lagen so viel
Wärme und Liebe, dass mir die Tränen kamen vor Freude. „Ich liebe dich doch
auch, du dummer Wolf! Aber ich muss lernen meine Kräfte zu beherrschen, denn
ich könnte es nicht ertragen dich zu verletzen. Wir können nicht zusammen sein
bevor ich nicht gelernt habe die Magie zu beherrschen. Ich kann auf mich aufpassen.
Versprochen! Wir werden uns wiedersehen, so wie du den Auftrag erfüllt hast und
ich meine Kräfte beherrsche.“ Er beugte sich zu mir hinunter und küsste mich,
doch dieses mal war es anderst, zärtlich und voller Liebe. Mein ganzer Körper
kribbelte, doch zu schnell war er vorbei, dieser flüchtige Moment.
Der Abschied von Alex und auch von Luc der ihn begleitete,
fiel mir schwer. Ich stand noch vor dem Haus und sah ihnen nach, als sie schon
lange aus meinem Blickfeld verschwunden waren.
Ein Tag ging in den anderen über, während ich von den
Schwestern lernte, Tage wurden zu Wochen, in denen ich immer besser wurde und
so zogen Monate des lernens und des wartens ins Land, ohne auch nur eines
kleinen Lebenszeichens von Alex zu erhalten. Die Hexen versuchten mich zu
trösten, in dem sie mir erklärten, dass Wolfe sich nur ein einziges mal in
ihrem Leben binden würden, doch hatte das Alex wirklich getan? Ich war mir da
nicht mehr so sicher, was seine Gefühle anging. Nachdem ich nun ein halbes Jahr
bei den Hexen war, gab ich die Hoffnung schon auf jemals wieder seine Stimme
zuhören, als endlich ein Brief für mich ankam.
Alex hatte es geschafft! Ein Vampir hatte die Kinder
entführt und komplett ausgesaugt, bei dem Kampf war er sehr schwer verwundet
worden, sodass er sich nicht bewegen konnte. Er war immer noch nicht kräftig
genug um mich von hier fort zu holen, deshalb beschloss ich zu ihm zu reisen.
Immerhin konnte ich meine Kräfte nun beherrschen und war mächtig genug es mit
den Gefahren unterwegs klar zu kommen.
Ich packte wenig später meine Sachen und wollte aufbrechen,
doch die Hexen hatten einen Bann um das Haus gelegt um mich darin festzuhalten,
sie wollten anscheinend keine so mächtige Hexe gehen lassen. Doch ich
durchbrach den Bann und rannte davon. Ich wurde auch sofort von den Schwestern
verfolgt, die mich mit Zaubern beschossen, die allerdings an meinem
Schutzschildzauber abprallten, kurz vor dem Wald hatte ich etwas Abstand
zwischen uns gebracht und versteckte mich in einem verfallenen Haus, während
ein Zauber mich vor ihrer Magie und einen weiteren um sie auf eine falsche
Fährte zu locken. Es funktionierte und die beiden gingen in die Entgegengesetzte
Richtung davon um sie zu suchen, ewig würde dieses Täuschungsmanöver die beiden
aber wohl nicht aufhalten.
Der Einsatz der Magie hatte noch
etwas mehr an meinen Kräften gezehrt. Daher blieb ich weiter in dem muffigen
Gebäude sitzen. Mit kindlicher Begeisterung beobachtete ich die kleinen
Staubpartikel, die in dem kalten Sonnenstrahl, der durch ein Loch in der
gegenüberliegenden Wand drang, tanzten. Sie reckten sich in die Höhe, sanken
elegant wieder zu Boden, nur um erneut ihren Tanz zu beginnen. Hätte ich nicht
etwas zu tun gehabt, ich wäre noch eine ganze Weile hier sitzen geblieben, aber
ich wollte bald den Wald erreichen.
Ich musste weiter. Zu Ihm. Denn er war die Liebe meines
Lebens.
Fortsetzung folgt
Wenn Ihr Lust bekommen habt auch die Geschichten meiner Teammitglieder zu lesen findet Ihr diese hier in der Facebook Veranstaltung
Ich hoffe natürlich auch das es den Autoren gefallen hat und auch Euch meine Geschichte gefällt....
Eine Fortsetzung folgt, falls diese gewünscht wird^^
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